KOMMENTAR: DGB nicht für alle
■ Warum der DGB einen eigenen Arbeitssenator wollte
Untätig sei er, der Arbeitssenator Konrad Kunick, warf man ihm auf dem Gewerkschaftsflügel der SPD vor. Immerhin: Sein Ressort hat an einem „Bremischen Beschäftigungsprogramm“ gearbeitet. Trotz Wirtschaftsförderungs-Maßnahmen und arbeitsmarktpolitischen Programmen, heißt es in einer internen Senatsvorlage vom August, habe sich die Arbeitslosigkeit „weiterhin katastrophal entwickelt“. Um weiterhin soviel AfG- und AB-Mittel wie möglich zu ziehen, solle das bestehende Spektrum von Trägern „so weit wie möglich erhalten“ und über ein „Arbeitsförderungszentrum“ vernetzt werden. Dagmar Lill, Abteilungsleiterin im Arbeitsressort, wollte den alternativen Verein „Rhizom“ verdonnern, an seinem Ausbildungs-Projekt „Ökologischer Stadtgestalter“ das DGB-Institut Bfw zu beteiligen.
Der Brief aus dem DGB-Institut ist also auch eine Ohrfeige für die Bemühungen des Arbeits-Ressorts. Der scheidende Arbeitssenator Konrad Kunick bekannte dieser Tage, er sei „hin und her gerast“, um im Streit zwischen „bunten“ und traditionellen Weiterbildungsträgern zu vermitteln. Untätig scheint er nicht gewesen zu sein – aber offenbar nicht im Sinne des DGB tätig.
Klaus Wolschner
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