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Institut für Erwachsenenbildung

■ Selbstverwaltete Schule kämpft ums Überleben / Senat soll Schulgeld übernehmen

Das Institut für Erwachsenenbildung ist eine selbstverwaltete Schule, an der sich SchülerInnen des Zweiten Bildungswegs zusammengefunden haben, um aus dem bildungspolitischen Notstand heraus das Abitur mit neuen Lernvorstellungen und selbständiger Themenerarbeitung zu verwirklichen. Es bedeutet für Erwachsene eine nicht mehr wegzudenkende Alternative zur konventionellen Schulform des Zweiten Bildungswegs (ZBW); es bedeutet aber auch, daß wir als TeilnehmerInnen dieser selbstverwalteten Schule einen hohen Beitrag an inhaltlichen und organisatorischen Eigenleistungen zu erbringen haben.

Diese Eigenständigkeit müssen wir zudem noch durch ein Schulgeld von 160 Mark pro Monat finanzieren. Nach Abzug des Schulgeldes bleibt uns allen von dem elternunabhängigen Bafög (685 Mark/Monat), das ohnehin schon unter dem Sozialhilfesatz liegt, ein zu minimaler Rest zum Lebensunterhalt. Für alle SchülerInnen ist dies eine zusätzliche Belastung bis an die Grenze ihrer sozialen und gesundheitlichen Belastbarkeit, besonders für die, die noch Kinder zu versorgen haben.

Unsere Forderung nach Übernahme des Schulgeldes fand bereits beim Sozialsenator Scherf politische Unterstützung. Eine entsprechend formulierte Senatsvorlage, die er erstellen ließ, sollte in einer Senatssitzung diskutiert und entschieden werden. Die zuständigen Senatoren entzogen sich jedoch der politische Diskussion, indem sie ihre Senatsdirektoren anwiesen, einen faulen Kompromiß auszuhandeln. Dieser sieht folgendermaßen aus: SchülerInnen, die, wenn sie von der Schule abgingen, einen Anspruch auf Sozialhilfe hätten, bekommen unter Umständen das Schulgeld vom Sozialamt auf Kreditbasis bezahlt. Zitat aus dem Rundschreiben an das Amt für Soziale Dienste: „Auf diese Leistungen haben ausschließlich Schüler/innen Anspruch, die z.Z. das Institut für Erwachsenenbildung besuchen und denen nicht zugemutet werden kann, jetzt noch die Schule zu wechseln und bei denen wegen wirtschaftlicher Probleme sonst ein Abbruch des Schulbesuchs drohen würde.“

Zukünftigen SchülerInnen des Instituts für Erwachsenenbildung darf keine Übernahme des Schulgeldes in Aussicht gestellt werden. Diese sind vielmehr an die schulgeldfreie - Erwachsenenschule zu verweisen. Der weit überwiegende Teil der SchülerInnen geht dabei leer aus. Das heißt konkret: Spaltung innerhalb der ife-SchülerInnen.

Die unverhältnismäßig hohe Miete für unser Schulgebäude gegenüber dem Japan-Institut (2641:1) macht deutlich, daß die Herren aus Politik und Wirtschaft wohl ein Interesse daran haben, eine Elite für Industrie und Wirtschaft heranzuzüchten, aber kein Interesse an einem selbstverwalteten Schulprojekt, wie es unsere Schule ist, haben. Unser Gebäude in Huchting entspricht in keiner Weise unseren räumlichen Vorstellungen, fehlen uns doch Räume, um Gruppenarbeit, Kommunikation und Kinderbetreuung zu ermöglichen.

Unsere Forderungen lauten daher:

-Bedingungslose Übernahme des Schulgeldes für alle SchülerInnen!

-Bewilligung neuer ABM-Stellen!

-Mietangleichung an die japanische Eliteschule!

-Ein größeres Gebäude in zentraler Lage!

Die SchülerInnen des Abendgymnasiums, der Schule für Erwachsenenbildung und der Uni-AStA unterstützen die Forderungen des ife

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