Beispiel Frankreich-betr.: Postreform und Bahnsanierung

betr.: Postreform und Bahnsanierung

(...) In Frankreich ließen gegen angekündigte 7.000 Arbeitsplatzverluste im nächsten Jahr und für Einkommensverbesserungen die Beschäftigten mittels der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes die Arbeit ruhen.

Ein Blick in unsere Verhältnisse zeigt, daß hinter Postreform und Bahnsanierung, hinter den Worten „Reform, Sanierung und Neustrukturierung“ letztlich nur Privatisierung verbunden mit Arbeitsplatzabbau steht. Daß bei der Bahn seit Jahren kontinuierlich 10.000 Arbeitsplätze abgebaut werden, diese staatlich geförderte Arbeitsplatzvernichtung durch weiter anstehende Privatisierung gefördert wird, ist ein Skandal, der offenbar gesellschaftlich akzeptiert wird.

Es ist „traurig“, obwohl es einen Dachverband (DGB) gibt, daß es über die Deutsche Postgewerkschaft und die Gewerkschaft der Eisenbahner Deutschlands Einzelgewerkschaften im DGB nicht zu einem geschlossenen Vorgehen gegenüber dem sogenannten Dienstherren „Staat“ kommt. Ein gemeinsames Handeln und Solidarität, alte Tugenden der Gewerkschaftsbewegung, scheinen gänzlich in Vergessenheit zu geraten.

Ein gemeinsamer Streik bei Post und Bahn, Beamte „Dienst nach Vorschrift“, Arbeiter und Angestellte streiken, kann doch bei der derzeitigen Situation nicht als weltfremd gelten.

Allein ein gemeinsamer, begrenzter Streik von nur drei Tagen, würde der „selbstzufriedenen Gesellschaft“ aufzeigen, welche Leistung in diesen Bereichen des öffentlichen Dienstes tagtäglich erbracht wird. Ein konsequenter Streik und nicht eine Feiertags-Demo in Bonn würde „nachhaltig“ die Aufmerksamkeit zugunsten des öffentlichen Dienstes verändern.

Gerhard Born, Lollar