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„Luxuszelle“

■ Nelson Mandela ist wieder im Gefängnis

Johannesburg (taz) - ANC-Führer Nelson Mandela ist am Mittwoch abend in eine „Luxuszelle“ im Victor-Verster -Gefängnis bei Paarl, 50 Kilometer nördlich von Kapstadt, verlegt worden. Der südafrikanische Justizminister, Kobie Coetsee, nannte das Wärterhaus mit Swimming-Pool und Rosengarten „angemessen, bequem und ausreichend gesichert“. Mandelas Frau Winnie, seine Kinder und Enkelkinder könnten ihn nun jederzeit besuchen, sagte Coetsee. Winnie Mandela betonte jedoch, daß ihr Mann nach wie vor im Gefängnis sei und sie die bisherige Besuchszeit von 40 Minuten weiter einhalten werde.

„Wir hoffen auf seine Freilassung und nicht auf seine Verlegung von einer Klinik zurück in ein Gefängnis“, sagte der oppositonelle Rechtsanwalt und Führer der Vereinigten Demokratischen Front (UDF), Dullar Omar. Er beschrieb Mandelas Verlegung als „vollkommen unerhört und gefühlslos“.

Mandela war im August mit einem Tuberkuloseleiden in ein Krankenhaus gebracht worden. Die letzten Wochen hatte er zur Konvaleszenz in einer Privatklinik verbracht. Coetsee hatte vor zwei Wochen angekündigt, daß Mandela nach seiner Genesung nicht in seine alte Zelle im Pollsmoor-Gefängnis bei Kapstadt zurückgebracht werden würde.

Die Regierung versucht offenbar, Mandela schrittweise freizulassen, um die Reaktionen der Öffentlichkeit überwachen zu können. Regierungsvertreter haben wiederholt betont, daß Mandelas bedingungslose Freilassung nicht bevorstünde.

hb

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