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Kippe spuckt Gift-Gas

■ Um Dioxin-Deponie Münchehagen jetzt Atemschutzgeräte vorgeschrieben / Zwei Arbeiter in Behandlung

Bei den Bohrarbeiten im Umfeld der stillgelegten Sondermülldeponie Münchehagen (Landkreis Nienburg) müssen die Arbeiter jetzt Atemschutzgeräte tragen. Wie das Umweltministerium auf Anfrage bestätigte, ist diese Arbeitsschutzmaßnahme am Dienstag bei einer internen Besprechung beschlossen worden. Anlaß waren mehrere unvorhergesehene Gasaustritte bei den Bohrungen. Neben Methan traten schwefelhaltige Gase aus. Bei einem Vorfall mußten zwei Arbeitnehmer einer Rendsburger Firma im Krankenhaus behandelt werden. Die anderen wurden untersucht.

Nach Angaben des Umweltministeriums stellte das bisher für den Arbeitsschutz zuständige

Landesamt für Immissionsschutz „nichts Gravierendes“ fest. Die Untersuchungen hätten demnach keine Gesundheitsgefährdung ergeben.

Bei den Bohrungen, die zur Untersuchung des Untergrundes auf Dichtigkeit und Schadstoffe dienen, sollen Gase jetzt mit einer Absauganlage aufgefangen und erst in „sicherer Entfernung in die Umgebung“ gelassen werden.

In Münchehagen lagern rund 500.000 Kubikmeter zum Teil hochgiftiger Abfälle. Die Deponie wurde 1983 per Gericht stillgelegt. Das Verwaltungsgericht Hannover erklärte die 1976 genehmigte Deponie am vergangenen Montag für komplett illegal.

dpa

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