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Solidarität-betr.: Erdbeben in Armenien

betr.: Erdbeben in Armenien

(...) „Etwa 100.000 Opfer“, so heißt es. „Etwa 100.000“, so heißt es ebenfalls von denen, die, ganz in der Nähe, im selben Gebirge, nur durch eine Nationalgrenze getrennt, in Sommerzelten, in alten Erdbebenbaracken, umzäunt von Militärstacheldraht, im tiefen Schnee schnell und unbeachtet vor sich hinsterben. Die kurdischen Flüchtlinge, die nach den Giftgasangriffen im Irak über die türkische Grenze geflüchtet sind.

Frage: Wo bleibt da die internationale Solidarität, die sich gerade mit so viel Getöse und gewiß auch so viel gutem individuellem Willen in Bewegung setzt? Die Hilfsorganisationen fliegen, ehe sie in Eriwan landen, über die „etwa 100.000“ Kurden hinweg. (...)

Noch was: Veranstaltet doch eure humanity-super-shows (1.000.000... Zuhörer am Tage der Erklärung der Menschenrechte) mal vor den Knasts, von denen immer so abstrakt die Rede ist, und in denen gefoltert, isoliert, getötet wird. Vor dem in Diyarbakir in Kurdistan zum Beispiel oder... Die Auswahl ist sehr groß. Da könnte man dann die ZuhörerInnen auch wieder an zwei Händen abzählen.

Dagmar Brocksin, Frankreich

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