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US-Angriff auf Libyen

■ Präventivschlag gegen libysche C-Waffenfabrik

Washington (dpa) - Die USA und ihre Verbündeten diskutieren nach den Worten des scheidenden US-Präsidenten Reagan über einen militärischen Präventivschlag gegen eine Fabrik zur Herstellung chemischer Waffen in Libyen. In einem Interview der US-Fernsehgesellschaft ABC, das am Donnerstag ausgestrahlt werden sollte, schränkte Reagan gleich darauf ein, daß noch keine Entscheidung getroffen worden sei. Ein hoher US-Regierungsbeamter sagte, ein Militärschlag werde „nicht ernsthaft in Betracht gezogen“.

Er betonte, Washington wolle die libysche Fabrik zu einem der vordringlichsten Themen auf der Pariser Konferenz über Möglichkeiten zur Stärkung der Genfer Konvention über das Verbot chemischer Waffen machen, an der auf Anregung der USA im Januar über 100 Nationen teilnehmen werden. CIA-Chef Webster, hatte schon vor Wochen ausführlich über die Anlage rund 50 km südwestlich von Tripolis berichtet und erklärt, sie sei die größte C-Waffen-Fabrik in der Dritten Welt. US -Flugzeuge hatten im April 1986 angeblich als Vergeltung für einen Bombenanschlag auf eine vor allem von US-Soldaten besuchte Diskothek in West-Berlin mehrere Ziele in Libyen bombardiert.

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