Feindseligkeiten in Beirut beendet

■ Seit Sonntag 17 Tote und 32 Verletzte bei Gefechten zwischen Amal und Hizbollah in Beirut und im Südlibanon / Waffenruhe ohne jede Absprache der Konfliktparteien eingetreten

Beirut (afp) - ie beiden rivalisierenden schiitischen Milizen in Libanon haben ihre Feindseligkeiten in den südlichen Beiruter Vororten und im Süden des Landes nach eigenen Angaben eingestellt. Die am Sonntag ausgebrochenen Gefechte zwischen der prosyrischen Amal und der mit dem Iran sympathisierenden Hizbollah haben nach einer aus Krankenhausberichten erstellten Bilanz 17 Tote und 32 Verletzte gefordert.

Gegenüber der Nachrichtenagentur 'afp‘ versicherten Vertreter der beiden Milizen, daß die Situation in den umkämpften Gebieten am späten Dienstag vormittag sich wieder „normalisiert“ habe. Zuvor hätten jedoch Tausende Zivilisten in den südlichen Stadtvierteln Beiruts in Kellern und Unterständen Schutz vor den Schießereien gesucht, berichtete nach einer 'ap'-Meldung die libanesische Polizei.

Nachdem beide Konfliktparteien sich gegenseitig beschuldigt hatten, einen nach den Kämpfen vom Sonntag auf syrische Initiative hin vereinbarten Waffenstillstand gebrochen zu haben, ist die erneute Waffenruhe ohne jede Absprache eingetreten. Noch am morgen hatten Sicherheitskräfte von sporadischen Gewehr- und Kanonenschüssen in den südlichen Stadtteilen Beiruts berichtet, die fast vollständig von der Hizbollah kontrolliert werden.

In Südlibanon ist es hingegen die Amal-Miliz von Nabih Berri, die die Mehrheit der Stützpunkte hält. Seit Februar 1987 hat sich auch die syrische Armee in den Konflikt eingeschaltet, indem sie ihre Truppen im moslemischen Westteil der Hauptstadt und den Vororten stationiert hat.