: „Allons enfants...“
■ Die französische Revolution und ihre Musik auf allen Funkkanälen
Als Maximilien de Robespierre am zehnten Tag des Monats Thermidor des Jahres II(28.Juli 1794) die Stufen der Guillotine betritt, markiert dies das Ende der jakobinischen Blutherrschaft. War die Revolution mit dem Sturz Robespierres ebenfalls am Ende oder erst mit der Errichtung des Kaiserreichs 1804? Oder lebt sie gar noch heute?
Für die vier Herren, die sich heute abend zu einer Diskussionsrunde zusammengefunden haben, steht außer Frage: Die Revolution lebt. Es sind Pierre Augustin Caron de Beaumarchais, der französische Theaterautor (er spricht für die Revolution von 1789), der Literat Heinrich Heine (für die Juli-Revolution 1830), der russische Anarchist Michail Bakunin (für die 48er Revolution) und der Dichter Wladimir Majakowski (er spricht für die russische Oktober-Revolution 1917). Aber auch im Gespräch zwischen Napoleon und Fran?ois -Joseph Gossec (einem bedeutenden Komponisten der französischen Revolutionszeit) geht es natürlich um die Bedeutung der Revolution.
Neben der erwähnten Diskussionsrunde ist es dieses fiktive Gespräch zwischen Napoleon und dem Komponisten, das sich wie ein roter Faden durch die 225minütige Sendung zieht, in der vor allem aber Musik zu hören ist. Musik aus der Zeit vor 200 Jahren, als die Bürger von Paris auf die Straße gingen und der dritte Stand sich von Adel und Klerus emanzipierte. Neben einer Symphonie Gossecs gibt es Kompositionen von Charpentier, Gluck, Mozart, Beethoven, Cherubini, Tschaikowsky, Poulenc und Berlioz zu hören. Dazu kommen Chansons und Couplets, Oper und Ballett, Konzert- und Kirchenmusik, die Tänze und Lieder des Volkes, von „Ah! ?a ira“ bis zur „Marseillaise“. Basierend auf Originaldokumenten - Reden vor der Nationalversammlung, Flugblätter und Erlasse, Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Augenzeugenberichte und Pressestimmen - und mit Hilfe zeitgenössischer Musik hat Michael Stegemann eine Collage zur französischen Revolution zusammengestellt - ein monumentales Hörfunk-Abendprogramm.
Wer nun auch noch die Schauspieler der Berliner Schaubühne mag: Otto Sander, Jutta Lampe, Gerd Wameling, Udo Samel und wie sie alle heißen, die den Akteuren Napoleon, Marie Antoinette, Bakunin, Heine usw. ihre Stimme geliehen haben, der wird am Samstag oder Sonntag bestimmt das Radio einschalten.
ks
Am 7.1.: hr 2: 20.30 Uhr; NDR 3: 20.15 Uhr; RB 2: 20.10 Uhr; SFB 3: 20 Uhr;
am 8.1.: SDR 2, SR 2, SWF 2, WDR 3 und Bayern 2: alle 20.15 Uhr
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