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Schlappe für die Häuptlinge

■ Die schwächsten Ergebnisse, seit es die DKP gibt

Erhebliche Stimmeneinbußen gegenüber den Ergebnissen des vorigen Parteitages mußten die DKP-Vorsitzenden Herbert Mies und Ellen Weber am Wochenende auf dem Parteitag in Frankfurt hinnehmen. Mies erhielt von den 651 Delegierten nur 71,8 Prozent der Stimmen (1986: 95,2 Prozent), seine Stellvertretertin Ellen Weber nur noch 67,7 Prozent. Der Reformerflügel, der ihnen die Gefolgschaft verweigerte, stellte selbst keinen Gegenkandidaten. Nach einer mehrstündigen, erbitterten Personalauseinandersetzung entschieden die Delegierten auch über die zukünftige Zusammensetzung des Parteivorstandes.

Die Reformer konnten ihren bisherigen Anteil von zwanzig Prozent in etwa halten. Dennoch fielen mit Steffen Lehndorff, Vera Achenbach und Dieter Gautier bekannte „Erneuerer“ heraus.

Oberkritiker Peter Schütt (Hamburg) hatte im Vorfeld als Zugeständnis an die Traditionalisten zugunsten der Münchener Schriftstellerin auf eine Kandidatur verzichtet. Uwe Knickrehm, engagierter Neuerer und bisheriger Chef der „Friedensliste“, den der Vorstand nicht wieder nominiert hatte, zog im letzten Moment unter Tränen seine nachträgliche Kandidatur mit der Bemerkung zurück: „Ich beuge mich dem Druck.“ Auf seiner Sitzung am nächsten Wochenende wird die eigentliche Chefetage, Sekretariat und Präsidium, gewählt.

Rainer Scholz

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