: Live-Hearing zur Gesundheitsreform (Im Kreuzfeuer: Die Gesundheitsreform, 22 Uhr 10, ZDF)
(Im Kreuzfeuer: Die Gesundheitsreform, 22 Uhr 10, ZDF) Kaum ist die Gesundheitsreform in Kraft, da bricht über den Bundessozialminister, der das Reformpaket geschnürt hat, die erwartete neue Flut von Protesten herein. Kranke melden sich empört zu Wort, wenn sie nun mehr bezahlen müssen oder auf Leistungen verzichten sollen. Die Krankenkassen, die weniger zu bieten haben, aber teilweise Beiträge anheben mußten, stehen unverhohlen auf der Seite der Betroffenen, unterstützt von Ärzten, Masseuren, Apothekern, Optikern und Verbänden der medizinischen Industrie.
Wer jetzt eine Brille braucht oder Zahnersatz, spürt die Auswirkungen der Reform empfindlich, und schon sind auch heftige Klagen über Allergien, die von billigen Arzneien verursacht sein könnten, zu vernehmen.
Betroffene werden in der Live-Sendung den Bundes„sozial„minister Norbert Bluem selbst mit ihren Fällen und ihrer Notlage konfrontieren. Im Studio ist die Abendschülerin mit Kind, die jetzt statt bisher 63 Mark den Mindestbeitrag von 128 Mark Bafög ohnehin schon kaum auskommt. Da ist der Dialysepatient, der für die Fahrten zu Behandlungen zunächst für ein Jahr in Vorlage treten soll und das gar nicht aufbringen kann. Und da ist der Zungenkrebskranke, der seinen Anspruch auf erhöhtes Krankengeld verloren hat, der aber von privaten Kassen wegen seiner Krankheit nicht in eine Zusatzversicherung aufgenommen wird. Und da ist die Frau, die wegen ihrer Schwangerschaft die Zahnbehandlung aufgeschoben hat und nun für Zahnersatz zuzahlen muß. Konkrete Fälle Betroffener, die keine Ausnahmen sind.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen