NRW-Grüne mit Rumpf-Vorstand

Düsseldorf (taz) - Die nordrhein-westfälischen Grünen haben auf ihrer Delegiertenkonferenz am Wochenende lediglich sechs der zehn Vorstandsposten besetzt. Außer der mit knapper Mehrheit gewählten neuen Vorstandssprecherin Beate Scheffler schaffte keine der weiteren weiblichen Kandidatinnen das vorgeschriebene Quorum von 50 Prozent. Lediglich die fünf Männerplätze konnten besetzt werden. Zum Sprecher wurde der Nebenerwerbslandwirt und Hausmann Siegfried Martsch aus Borken gewählt. Während Beate Scheffler als Reala gilt, fühlt sich Martsch, der auf dem Parteitag eine unpolitische, populistische Rede hielt, keinem Parteiflügel explizit zugehörig. Zum neuen Schatzmeister kürten die Delegierten den Ökonomen Manfred Busch, der Mitarbeiter der Bundestagsfraktion ist. Busch und der zum Beisitzer gewählte Kölner Daniel Kreutz kommen aus dem gemäßigt ökosozialistischen Lager. Mit Reinhard Loske, der ebenfalls Mitarbeiter der Bundestagsfraktion ist, und Harry Kunz wählten die Delegierten zwei ökologisch versierte Fachleute. Harry Kunz und Beate Scheffler gehörten schon dem alten Vorstand an.

(Kommentar auf Seite 4)

J.S.