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Italienische Gewerkschaft vergibt Auto als Streikprämie

Rom (taz) - Während in Rom Regierung und Gewerkschaften über eine Modifikation des Staatshaushalts 1989 zur Abwendung des Generalstreiks vom 31.Januar verhandeln und Gesetze gegen antigewerkschaftliche Repressionen bei Fiat und anderen Großunternehmen ausbaldowert werden, gibt es neuen Zoff wegen der nun auch in Italien forcierten Wiedereinführung der Wochenendarbeit.

Verschiedene Großbetriebe - speziell im Automobilsektor wurden bereits bestreikt - mit großem Erfolg (bis zu 85 Prozent), wie die Gewerkschaften behaupten; ohne sichtlichen Enthusiasmus (nur ein gutes Drittel Arbeitsverweigerung), wie die betroffenen Firmenleitungen erklären.

Die Frage, wer da recht hat, wollen die Gewerkschaften nun an den folgenden Wochenenden speziell bei dem zu Fiat gehörenden Alfa-Romeo-Werk in Varese auf recht originelle Weise klären: Jeder Arbeiter, der an einem Wochenende nicht ans Fließband geht, bekommt einen Teilnehmerausweis für ein Bingo-Spiel.

Der Hauptgewinn des Glücksspiels, bei dem eine Nummernfolge ermittelt wird, ist ein Pkw. Und weil die Gewerkschafter neuerdings wieder Selbstbewußtsein zeigen, fordern sie, daß ihn just das bestreikte Alfa-Romeo-Werk zur Verfügung stellen soll - es müsse für die dortigen Manager wichtig sein zu ermitteln, wieviele Arbeiter ihrem Ruf zur Samstagsarbeit folgen werden.

Sollten die Alfa-Herrscher den versprochenen Wagen nicht herausrücken, werden die Arbeiter das Angebot der Konkurrenz annehmen und einen Ford oder einen Japaner vor den Toren von Alfa Romeo ausspielen.

Werner Raith

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