: Oldenburger Asta gekippt
■ Nach 5 Jahren „ANTI„-Asta regiert jetzt klare MSB/SHB/Juso-Mehrheit / Von UNiMUT keine Spur
Landauf, landab wird gestreikt an den Universitäten, nur an der Oldenburger Universität scheint es ruhig zu bleiben. Keine besetzten Seminargebäude, keine Massenkundgebungen. Zwar gab es zum bundesweiten Aktionstag am vergangenen Mittwoch eine Demo zum örtlichen CDU-Büro. Zu der kamen jedoch gerade 350 StudentInnen, und auch die mußten von den politischen Hochschulgruppen auf Trab gebracht werden.
Kein Schimmer der Betroffenheit durch mangelnde Ausstattung und Überfüllung der Universität? Letzte Woche kommentierte der da noch amtierende Asta, bestehend aus Anti, Galliern, Juso-AG und der Liste „Nicht“, die Studienbedingungen seien in Oldenburg eben noch nicht so unerträglich, daß es zu Massenprotesten komme, wenn auch einige Fachbereiche die Gürtel ganz schön eng schnallen müßten. Dazu zählen insbesondere die geisteswissenschaftlichen Fächer. Bei den Ökonomen seien die Hörsäale zwar hoffnungslos überbelegt, aber auch hier sei die Situation noch nicht so katastrophal wie anderswo. Die Mißstände sind offensichtlich, sie hängen wie ein Damoklesschwert über der Uniruhe.
Für den Anti-Asta ist klar
warum in Oldenburg kein UNiMUT herrscht: StudentInnen werden nur aus ihrer direkten persönlichen Betroffenheit und nicht aus allgemeinpolitischen Motiven aktiv. Eben diese Betroffenheit gibt es in Oldenburg noch nicht.
Asta gekippt
Am späten Freitag nachmittag gab es in Oldenburg die Wahlergebnisse zu den Studentenrats-Wahlen an der Universität und keine besondere Überraschung: Der aus „Unabhängigen“, Unorganisierten, Spontis und Autonomen zusammengesetzte Asta, der unter dem Listennamen „Anti“ vor 5 Jahren die alte MSB/SHB-Mehrheit abgelöst hatte, ist hoffnungslos in die Minderheit geraten. Nur noch 226 (beim letzten Mal 387) StudentInnen gaben Anti ihr Vertrauen, die Liste sackte von 12 auf 7 Plätze ab. Auch die befreundeten Gallier bekamen nur noch 220 (259) Stimmen. Das Vertrauen zu den Jusos wuchs dagegen von 155 auf 256 Stimmen, die SHB -nahe Liste „Asta für alle“ von 318 auf 466, und die SB -Genossen unter dem Sponti-Etikett „Wehrt Euch“ kamen immerhin auf 348 (408). Die Koalition dieser drei Listen verfügt damit über 32 der 50 Sitze. Iko Andra
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