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Volks-frei-tag vor der Wahl

■ SchülerInnen und StudentInnen machen Aktionstag Außerdem gibt's eine Jubelparade zum Wahlkampf

„Der Bildungsnotstand an den Hochschulen und Schulen ist nur e i n Problem!“ Das ist das Motto des heutigen Volks -frei-tages, den StudentInnen der Berliner Hochschulen und Schulen veranstalten. Von Problemen wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und Gesundheitsreform seien alle Bürger betroffen, so die Organisatoren. Das wolle man der Bevölkerung zwei Tage vor der Wahl vor Augen führen. Ein Studentenvertreter betonte jedoch, daß nicht daran gedacht sei, zum Wahlboykott aufzurufen. „Diese Wahl ist natürlich die Wahl des geringsten Übels, aber wir wollen auf keinen Fall irgendeine Wahlempfehlung abgeben.“ An den Universitäten hatte es verschiedene Diskussionen darum gegeben, wie man sich der Wahl gegenüber verhalten solle. Da auf diversen Flugblättern zum Volks-frei-tag zum Wahlboykott aufgerufen worden sein soll, hatte sich ein Fachbereich der FU öffentlich davon distanziert, nicht zur Wahl zu gehen. „Die Mehrheit der StudentInnen sei gegen Wahlboykott“, hieß es von einem Vertreter der Vergleichenden Literaturwissenschaften.

Mit Infotischen in der Innenstadt, StudentInnenchören auf U -Bahnhöfen sowie einer Mitbestimmungsbuchstabenkette soll der Volks-frei-tag in Szene gesetzt werden. Um 15 Uhr diskutieren StudentInnen mit Betriebsräten von KaDeWe und BMW im TU-Hauptgebäude. Im Schultheißgebäude Hasenheide wollen die Studis um 19 Uhr mit Bürgern über ihre Streikziele sprechen. SchülerInnen planen einen Demozug von der Levetzowstraße zum Schulsenat in der Bredtschneiderstraße. Um 18 Uhr wollen die Pennäler ihre Zeugniskopien zum Breitscheidplatz bringen. Eine Party im TU -Mathegebäude soll dem „Tag der ungewöhnlichen Maßnahmen“ den rauschenden Abschluß bringen.

Doch damit sind die StudentInnen und SchülerInnen noch nicht am Ende. Morgen steigt die „Jubelparade zu Wahlkrampf und Senatspolitik“ um 12 Uhr am Ernst-Reuter-Platz. Sie wird veranstaltet von den Aktionswochen-AGs der streikenden StudentInnen und dem „Büro für ungewöhnliche Maßnahmen“. Nach der Abschlußkundgebung vor dem Rathaus Schöneberg findet im Lichthof der TU eine „Prunksitzung“ statt. Appell der Veranstalter vom Volks-frei-tag: Mit Phantasie die Aktionen mitgestalten. Volks-frei-tag vor der Wahl.

taz

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