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95 Minuten täglich

■ Kinder in Kabelhaushalten sehen vor allem Kommerzprogramme

Kinder in verkabelten Haushalten sehen am häufigsten kommerzielle Fernsehprogramme. Dies geht aus der Bilanz der Einschaltquoten des vergangenen Jahres hervor, die gegenwärtig in den Sendern zusammengestellt werden. Danach erreicht das überwiegend mit älteren Spielfilmen und Serien bestückte Fernsehprogramm SAT1 einen durchschnittlichen Marktanteil von 27,7 Prozent bei den Sechs- bis 13jährigen. ARD und ZDF kamen dagegen nur auf einen Anteil von 17 bzw. 16 Prozent und wurden damit auch noch von dem Privatsender RTLplus übertroffen, den durchschnittlich 17,1 Prozent der Kinder einschalten. Der Marktanteil entspricht der prozentualen Sehdauer an einem durchschnittlichen Tag. Er fällt für die öffentlich-rechtlichen Programme auch deswegen relativ ungünstig aus, weil sie anders als RTLplus und SAT1 im Tagesprogramm zwischen sechs und 24 Uhr mehrere Sendelücken aufweisen.

In absoluten Zahlen ausgedrückt, sah ein „durchschnittliches“ Kind in einem Kabelhaushalt täglich 26 Minuten SAT1, 16 Minuten ARD, 16 Minuten RTLplus und 15 Minuten ZDF. Insgesamt sahen die Kinder in Kabelhaushalten also täglich durchschnittlich 95 Minuten lang fern und damit acht Minuten länger als die Gesamtzahl der Kinder in Fernsehhaushalten (terrestrisch und Kabel).

In der Gesamtheit der Fernsehhaushalte schneiden die beiden öffentlich-rechtlichen Programme auch bei den Kindern noch besser ab, was allerdings vor allem an der begrenzten Verbreitung der Privatprogramme liegt. Dort erreicht das ZDF 35,9 Prozent und überbietet damit die ARD um ein Prozent. Im Gegensatz dazu wird bei den erwachsenen Zuschauern das Erste Programm öfter gesehen als das Zweite. SAT1 kommt bei den Kindern aller Fernsehhaushalte nur auf einen Anteil von 7,4 Prozent, RTL plus auf 6,1 Prozent. Insgesamt sahen die Kinder täglich durchschnittlich 87 Minuten lang fern, während die Erwachsenen 152 Minuten vor dem Fernseher saßen.

(epd)

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