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Bechtel dementiert Beteiligung

Genf (taz) - Ähnlich wie noch Anfang Januar bundesdeutsche Firmen und die Bonner Regierung auf US-Vorwürfe bezüglich einer Verwicklung in den Bau einer libyschen Chemiewaffenfabrik reagierte der US-Konzern Bechtel auf den taz-Bericht, wonach er beim Aufbau der irakischen C -Waffenkapazität geholfen haben soll. Bechtel-Sprecher Rick Laubscher gestern: „Das ist eine unverschämte Lüge. Ich habe mir den Fall angesehen und versucht herauszufinden, was ich konnte. Bechtel hat nichts dieser Art im Irak gebaut, entworfen oder finanziert während dieser Periode.“

Damit bezog sich Laubscher auf den im taz-Bericht genannten Zeitraum ab 1984, in dem Bechtel nach Aussagen der „Vereinigten kurdischen Front“ am Bau der C-Waffenfabrik im irakischen Akashat beteiligt war und die Bechtel Finances Services in Kooperation mit der britischen Midland Bank bei der Finanzierung der Anlage geholfen hat. Über eine mögliche Beteiligung Bechtels vor 1984 äußerte sich der konzernsprecher nicht.

Die Kurden bleiben auch nach dem Dementi bei ihren Aussagen. Bechtel, so der Genfer Kurdensprecher Salah Jmohr in Reaktion auf Bechtels Dementi, habe 1983/84 unter Vermittlung der irakischen Al-Rafadayin-Zentralbank einen Vertrag mit der „Staatlichen Organisation für Schwefel und Chemieproduktion“ ausgehandelt, der die Anlage in Akashat untersteht.

Andreas Zumach

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