: DFU fordert Chemiewaffenverbot
■ betr.: Giftgasfabrik in Libyen
Wieder läßt die US-Regierung eine Flotte gegen Libyen aufmarschieren, wieder schießen US-Kriegsflugzeuge libysche Jäger ab. Diese Vorgänge erinnern an das Jahr 1986, als US -Bomber Bengasi und Tripolis bombardierten. Damals diente als Vorwand für die Terrorangriffe ein Bombenanschlag auf die westberliner Diskothek „La Belle“, ein Vorwand, der sich als völlig haltlos herausgestellt hat. So wurde kurz vor Weihnachten das Verfahren gegen die angeblichen arabischen Bombenleger eingestellt.
Die US-Regierung wirkt scheinheilig und unglaubwürdig, wenn sie sich heute als Weltpolizist gegen Chemiewaffen aufspielt. Denn die Produktion neuer binär-Chemischer Waffen und die durch die USA als unüberwindbar hingestellten Kontrollprobleme haben bisher einen Vertrag über ein weltweites Verbot aller chemischen Waffen verhindert. Wie nötig ein solcher Vertrag ist, zeigen die Folgen des Giftgaseinsatzes im Golfkrieg und der „Entlaubungsaktionen“ der USA in Vietnam, bei denen die Dioxin-(Sevesogift) -Beimengungen heute noch zu Mißgeburten und Waldzerstörungen führen. Die Deutsche Friedens-Union fordert deswegen die Bundesregierung auf, zu einem weltweiten Chemiewaffenverbot beizutragen, indem sie alle Giftgaslager in der Bundesrepublik verbietet, und die US-Regierung von weiteren militärischen Aktionen im Mittelmeerraum abzuhalten.
Dr. Ernst Busche, Udo Bauer, Dietmar Tinnei, Brita Schmitt, Angelika Oke, Elis. Hanke-Wüstemann, Ulli Korte
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