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Kein Großsender

■ Kooperationspapier sieht engere Zusammenarbeit mit dem SWF vor Ministerpräsidenten treffen sich am Wochenende

Stuttgart (AP) - Der Süddeutsche Rundfunk (SDR) hat erneut die Überlegungen der Landesregierungen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verworfen, durch einen Zusammenschluß der Stuttgarter Anstalt mit dem Südwestfunk (SWF) Baden -Baden einen Großsender in Südwestdeutschland zu installieren. Der SDR legte am Mittwoch ein Kooperationspapier vor, in dem er dem Südwestfunk Vorschläge für eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Sendern macht. Dazu gehört auch die gemeinsame Nutzung technischer und personeller Kapazitäten. In dem Schriftstück legt der SDR jedoch Wert auf die Wahrung der Selbständigkeit beider Sender.

Nach den Vorstellungen des SDR könnte es in Südwestdeutschland künftig zwei Landessender geben, die die Berichterstattung für zwei Bundesländer übernehmen: der SWF für Rheinland-Pfalz, der SDR in Zusammenarbeit mit den SWF -Landesstudios Tübingen und Freiburg für Baden-Württemberg. Nach diesem Konzept würde der Medienstandort Stuttgart erhalten bleiben. Ausdrücklich wird in dem Schreiben darauf verwiesen, daß Rheinland-Pfalz mit ZDF, SAT 1 und dem SWF -Landesstudio Mainz bestens ausgestattet sei.

SDR-Sprecher Hans-Jörg Bessler teilte auf Anfrage mit, ein Ausschuß habe das Papier entworfen. Dem Ausschuß gehörten auch Mitglieder des SDR-Rundfunkrats und -verwaltungsrats an. Adressat sei nicht die Stuttgarter Landesregierung, sondern der Südwestfunk, betonte Bessler. Die Vorschläge dürften die beiden Landesregierungen bereits am kommenden Wochenende beschäftigen, wenn sich die Ministerpräsidenten Lothar Späth und Carl-Wilhelm Wagner bei Baden-Baden treffen, um über ihr weiteres Vorgehen in der Fusionsfrage zu beraten. Aus dem Stuttgarter Staatsministerium verlautete jedoch, eine Grundsatzentscheidung werde bei diesem Meinungsaustausch, an dem auch die Vorsitzenden der Regierungsfraktionen in Stuttgart und Mainz sowie Medienexperten teilnehmen werden, noch nicht fallen.

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