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K O M M E N T A R Blamierte Vernunft

■ SchülerInnen diskutierten über Rechtsradikalismus

„Gewalt ist keine Lösung“. Die Mehrheit der Bremer SchülerInnen schien sich gestern einig, was nicht gegen die wachsende Zahl von Skinheads, Hooligans und ausländerfeindlichen Schlägertrupps an Bremer Schulen hilft: Zurückschlagen hilft nicht. Und sie hatten gute Argumente, warum es nicht hilft. Nur nützen solche guten Argumente wenig, solange sie allein von Schülern ernsthaft vertreten werden. Schüler, die laut auf den Schutz der Polizei vor rechten Schlägerbanden hofften, machten sich ebenso lächerlich wie diejenigen, die auf besseren Geschichtsunterricht, intensivere Sozialarbeit, mehr Freizis setzten statt auf den eigenen Baseballschläger.

Lächerlich nicht, weil die SchülerInnen die falschen Argmente haben, sondern weil sie sie anscheinend allein haben und ihnen Macht und Geld fehlt, die nötigen Konsequenzen zu ziehen. Was sie lächerlich macht, ist die Vordergründigkeit, mit denen ihre Argumente von Bremer PolitikerInnen folgenlos nachgeplappert werden. Solange SchülerInnen zu Recht und aus Erfahrung darauf verweisen können, daß ihnen gute Argumente nichts gegen prügelnde Jugendbanden nützen, wird der Schlagring als einziges plausibles Mittel gegen Rechte erscheinen.

Klaus Schloesser

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