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Geld für Naturschutz in der Türkei

Bonn (taz) - In seltener Einmütigkeit einigten sich am Donnerstag abend alle vier Bundestagsparteien darauf, daß die Bundesregierung die Einrichtung eines Naturschutzparks an der türkischen Mittelmeerküste mit 10,7 Millionen Mark unterstützen soll. Diese auf den ersten Blick ungewöhnliche Entscheidung hat eine für die Bundesregierung unrühmliche Vorgeschichte. Anstelle des jetzt geplanten Naturschutzparks sollte in der Dalyan-Bucht eigentlich das größte deutsch -türkische Tourismuszentrum entstehen.

Die nun für den Naturschutz vorgesehenen 10,7 Millionen Mark waren ein Teil der Kredite für dieses Vorhaben, die die bundeseigene Deutsche Entwicklungsgesellschaft (DEG) beisteuern sollte. Als sich jedoch nicht mehr verheimlichen ließ, daß durch das geplante Hotel unter anderem auch einer der letzten Nistplätze der weltweit vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröte Caretta vernichtet würde, liefen türkische, deutsche und internationale Umweltverbände Sturm.

Letztlich aufgrund des drohenden Imageverlustes zogen die türkischen Anteilseigner sich aus dem Projekt zurück und ließen damit das Vorhaben platzen.

JG

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