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Pieroth will entschieden gegen polnische Markt-Wirtschaft vorgehen

Der Berliner Senat will auf seiner heutigen Sitzung die polnischen Handelsaktivitäten unter die Lupe nehmen, die sich seit einigen Wochen am Potsdamer Platz neben dem Krempelmarkt entwickelt haben. Wirtschaftssenator Pieroth (CDU) kündigte an, er werde sich dafür einsetzen, gegen die Auswüchse auf dem Markt „entschieden vorzugehen“. Auf dem Markt bieten polnische Touristen billige Waren aus Polen wie Lebensmittel und Antiquitäten sowie teilweise westliche Zigaretten und Alkohol an (siehe taz-Bericht von gestern).

Pieroth sagte, er habe Verständnis für Menschen, die aus sozialistischen Ländern in den Westen Berlins kommen, um bessere Waren zu kaufen. Aber auch polnische Staatsbürger müßten sich an deutsche Vorschriften halten. Die Behörden hätten begründeten Verdacht, daß auf dem Markt Schmuggel im Spiel sei. Die hygienischen Bedingungen, unter denen die Touristen Lebensmittel anböten, könnten nicht toleriert werden. Pieroth fügte hinzu, er werde das Thema am kommenden Donnerstag auch bei einer Begegnung mit dem Präsidenten der polnischen Außenhandelskammer zur Sprache bringen.

Am vergangenen Wochenende wurden auf dem Platz rund 3.000 Polen gesichtet. Die Billigpreise auf dem polnischen Markt haben zu ernsten Differenzen mit den offiziellen Händlern geführt.

dpa

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