: Afghanistan-betr.: "Eine Armee von Mördern kommt in unser Land", taz vom 16.2.89
betr.: „Eine Armee von Mördern kommt in unser Land“, taz vom 16.2.89
(...) Es stimmt zwar, daß Soldaten prinzipiell Mörder sind, aber es ist demagogische Stimmungsmache, diese Tatsache ausschließlich und gezielt an den Sowjetsoldaten festzumachen. Als ob denn die US-bezahlten Mudschaheddin keine Mörder wären. Und deren Mordmotiv, nämlich soziale Ungleichheit und Unfreiheit (zum Beispiel in Bezug auf Frauen) um den Preis aufrecht zu erhalten, ist weitaus inakzeptabler als das sowjetische ( nicht noch ein Nachbarland sich in einen US-Stützpunkt verwandeln zu lassen).
Im übrigen ist die im Westen beliebte Gleichsetzung von Afghanistan mit Indochina, von wegen Haschisch und Heimkehrer, doch sehr oberflächlich. Für die Völker des Trikont zumindest macht es einen ganz wesentlichen Unterschied, ob sich ein Großmacht-„Engagement“ gegen eine antikolonialistische, auf soziale Befreiung abzielende Volksbewegung oder aber gegen einen von Grundbesitzern und Glaubensfanatikern geführten Priviligiertenaufstand richtet.
Franz-Josef Gärtner, Pfinztal
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