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Vogelnester oder Piste

■ Bremerhavener Flugplatz will neue Startbahn / Feuchtbiotop im Weg / Umweltverbände wollen klagen / Ausbau ab April?

Ab heute verhandelt Bremerhaven mit dem Landkreis Cuxhaven über eine Ausgleichsfläche für das Vogelparadies, das mit dem Bau einer neuen Startbahn für den Flughafen Luneort zugeschüttet werden soll. Umweltverbände und Grüne halten jedoch den gesamten Ausbau des kleinen Bremerhavener Flugplatzes für überflüssig und wollen dagegen klagen. Er sei nur von einem einzigen Frostfischverarbeiter gefordert worden. Ein Gutachten der Stadt, in dem angeblich Bedarf für die neue, 920 Meter lange Piste nachgewiesen wird, durften weder die grünen Stadtverordneten noch der Gesamtverband Natur-und Umweltschutz Unterweser (GNUU) einsehen.

Der Landebahnbau war vor drei Jahren über Nacht begonnen worden, konnte jedoch per Gerichtsbeschluß wieder gestoppt

werden. Seitdem warten große Sandhaufen auf einen gültigen Planfeststellungsbeschluß, um über ein Feuchtbiotop geschoben zu werden. Bislang leben und brüten dort besonders seltene Vogelarten wie die Nachtigall, der Teichrohrsänger und die Blaumeise. Zur Zugzeit halten sich bis zu 3.000 Vögel in dem Feuchtgebiet auf. Ein Gutachter hatte deshalb vor der Gefahr von „Vogelschlag“ - dem Zusammenstoß der kleinen mit den großen Fliegern - gewarnt.

Verkehrssenator Konrad Kunick wollte sich auf einer öffentlichen Veranstaltung vor einer Woche nicht auf die Pistenverlängerung festlegen. „Das ist noch nicht entschieden“, meinte er. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Flugplatz-Gesellschaft, Werner Lenz, geht jedoch von einem Baubeginn im April aus.

Ase

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