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Roma bleibt grüner Spitzenkandidat

Hamburg (taz) - Der Streit zwischen dem Zentralrat deutscher Sinti und Roma und der Hamburger Roma- und Cinti-Union (RCU) über die grüne Nummer Eins im Europawahlkampf ist beigelegt worden. Am Dienstag einigten sich Vertreter der Hamburger GAL und des Zentralrats deutscher Sinti und Roma in Bonn, daß Rudko Kawczynski, Vorsitzender der RCU, als grüner Spitzenkandidat für die Europawahl beibehalten wird.

Der Zentralrat hatte wegen heftiger politischer Kontroversen mit Kawczynski ein klärendes Gespräch mit der GAL gefordert. Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats, hatte dem grünen Spitzenkandidaten für die Europawahl vorgeworfen, die Roma „für eigene spektakuläre Auftritte“ zu benutzen. Er attackierte die Äußerung Kawczynskis, die Hafenstraße sei gegenwärtig der einzige Raum, wo Recht herrsche, hält dessen Favorisierung des politischen Asylrechts für osteuropäische Roma für falsch und ärgert sich über die Kritik an dem vom Zentralrat geplanten Kulturzentrum.

Vollkommen unerwartet blieb bei dem Gespräch am Dienstag die Forderung nach dem Rücktritt Kawczynskis von der Position des Spitzenkandidaten. Der Vorsitzende der RCU wird also am Wochenende auf der Grünen Bundesdelegiertenkonferenz in Duisburg endgültig als Spitzenkandidat für die Europawahl zur Abstimmung stehen. Er befindet sich seit zwei Wochen in Hamburg im Hungerstreik für das Bleiberecht von Roma und Sinti.

Oliver Neß

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