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S O N N A B E N D

 ■ V O R L A U F

Heute sind sie H-Men und spielen mit der Laser Kanone. Akim, Sigurd und Prinz Eisenherz sind für sie Gestalten, die sie nicht mehr kennen, die Kids von heute. Als kleine Buben noch mit Pfeil und Bogen durch die Wälder streiften - es gab noch keine Abenteuerspielplätze -, da wollten sie sein wie einer nur: wie Robin Hood, der Rächer der Entrechteten aus dem Sherwood Forest. Richard Todd und Peter Finch spielen die Hauptrollen in einem historischen Abenteuerfilm, in dem der junge Robin Wood zum Rebell wird. Zusammen mit seinen Getreuen bekämpft er den korrupten Sherriff von Nottingham, der seinen Vater hat umbringen lassen. Robin Hood, Rebell des Königs, ARD, 16.05 Uhr

Wer Theo Kojak, den glatzköpfigen Serienhelden von Einsatz in Manhattan liebt, für den ist Der Mordfall Marcus-Nelson ein unbedingtes Muß. Denn in diesem Spielfilm von Joseph Sargents aus dem Jahre 1973 verkörpert Telly Savalas zum ersten Mal den integren Detective Lieutenant, der sich auf die Suche nach dem wirklichen Mörder macht. Die Story beruht auf einem authentischen Fall: Mit brutalen Verhörmethoden zwang die Polizei einen unbedarften Farbigen, zwei Mädchenmorde zuzugeben. Später wurde der wahre Mörder gefaßt, der junge Schwarze aber mit dubiosen Mitteln dennoch ins Zuchthaus gebracht. Der große Erfolg dieses Films in Amerika führte zur Entwicklung der Kojak-Serie und verhalf dem Hauptdarsteller zu einer langen Karriere. Um 20.15 Uhr, ARD

Geradezu balettartig inszenierte Schwertkämpfe zeigt der chinesische Autor und Regisseur King Hu in seinem Film Die Herberge zum Drachentor. Dazu kommt eine Action -Choreographie, die sich von der Akrobatik der klassischen Peking-Oper ableitet. Die Geschichte des Films basiert auf einer historischen Begebenheit. Auch in seinem kommerziell bisher erfolgreichsten Film beschränkt der Regisseur die Handlung auf einen einzigen geheimnisvollen Ort, an dem alle Protagonisten zusammentreffen. Es ist die Herberge zum Drachentor, die im ZDF um 23.25 Uhr zum Mikrokosmos wird, in dem sich historisches und gesellschaftliches Geschehen widerspiegeln.

Robert Aldrich, immer ein Hollywood-Außenseiter, lieferte mit Kesse Bienen auf der Matte trotz des dämlichen Titels eine vergnügliche Action-Komödie: Manager Harry Sears (Peter Falk, der seinen täppischen Colombo-Charme aufblitzen läßt) chauffiert in einem verrosteten Straßenkreuzer die hübschen Catcherinnen Iris und Molly durch die amerikanische Provinz. Zwar schlagen sie sich tapfer, aber es zahlt sich nicht aus. Erst beim Kampf um die Mannschaftsmeisterschaft im Damen -Catchen, in dem die „California-Dolls“ auf die „Toledo Tigers“ treffen, geht es um 10.000 Dollar. Aldrich (Vera Cruz) nimmt in seinem letzten Film - er ist 1983 im Alter von 65 gestorben - das aufgeblasene amerikanische Showgeschäft auf die Schippe. 0.50 Uhr, ARD S O N N T A G

Die ZDF-Sendung Stadtschreiber Matinee beschäftigt sich um 11 Uhr, mit der Dortmunder Kulturszene. Wichtige Stationen des Streifzuges von der Arbeiter- zur High-Tech-Culture sind: das Industrie-Museum, das die Industrie- und Technikgeschichte konserviert; die Oper Brot und Spiele mit der neuen Musik des jungen Komponisten Günter Wiesemann und einem Libretto vom Dortmunder „Arbeiterschriftsteller“ Max von der Grün; eine Romeo-und-Julia-Geschichte aus dem Revier, vor dem Hintergrund von Arbeitslosigkeit und Zechensterben; das Universitäts- und Technologiezentrum, das zu einem kulturellen Wertewandel geführt hat.

„Jazz aus dem Savoy“ war einst ein berühmtes Radioprogramm, das direkt aus der Nobelherberge in London übertragen wurde. Nobel geht es dort auch heute noch zu, deshalb drehten die Fernsehleute auch respektierlich in Schlips und Anzug, als ein sechsjähriger Junge, wie einst der amerikanische Cowboy -Star Gene Autry die Eingangshalle des Savoy hoch zu Roß erobert. Für Hotels, 19.30 Uhr, ZDF hat die Direktion diese ungewöhnliche Art des Eincheckens noch einmal genehmigt.

„The Savoy“ war auch der Ort, an dem George Gershwin zum ersten Mal seine Rhapsody in Blue spiele. Mit einem Schlag war er berühmt. Das bekannteste Werk des amerikanischen Komponisten ist aber zweifellos seine Oper Porgy and Bess, die ein Welterfolg wurde. Aber zu schnell endete Die George-Gershwin-Story, als der Komponist 1937 mit 37 Jahren starb. Irving Papper hat 1945 das kurze Leben Gershwins in Szene gesetzt. 'The Motion Picture Guide‘ schreibt über diesen amerikanischen Spielfilm: „Auch wenn man alle Dialoge herausnähme und nur die Musikszenen ließe, hätte man noch einen guten Film. 22.55 Uhr, ZDF

k.s.

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