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WladiwostokerInnen gegen Atom-Schiff

Moskau (ap) - Im sowjetischen Fernen Osten protestieren BürgerInnen und Behörden gegen die Ankunft des atomgetriebenen Frachtschiffes „Sewmorput“. Die Regierungszeitung 'Iswestija‘ berichtete am Donnerstag, in Wladiwostok habe das bevorstehende Einlaufen des sowjetischen Schiffes die Einwohner in Aufregung versetzt. In der nahegelegenen Küstenstadt Nachodka forderten Behörden und Einwohner gemeinsam die Schließung des Hafens. Ein hoher Beamter der Regionalverwaltung habe mit Hinweis auf Gefahren der Flut an dieser Küste die Entscheidung des Marineministers als Fehler bezeichnet, die „Sewmorput“ nach Wladiwostok zu schicken, heißt es in der Zeitung. Der Bericht ist ein weiteres Beispiel für das Mißtrauen, das viele Sowjetbürger seit der Katastophe von Tschernobyl 1986 der Atomkraft gegenüber hegen. In Armenien läßt die Regierung nach dem Erdbeben vom Dezember das einzige Akw schließen, gegen das bereits früher Proteste lautgeworden waren. In Murmansk, Heimathafen einer ganzen Flotte atomgetriebener Eisbrecher und Handelsschiffe, wurden Forderungen laut, die Schiffe zu verlegen. Die 'Iswestija‘ betonte, der Antriebsreaktor der neuerbauten „Sewmorput“ arbeite nach einem anderen Prinzip als der Reaktor in Tschernobyl. Er könne von der Bedienungsmannschaft nicht in einen kritischen Bereich hochgefahren werden, wie Fachleute versicherten.

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