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Türkische Häftlinge überfallen

■ Bremer Buchhändler mußte in Ankara mit Gehirnerschütterung ins Krankenhaus Gefängnisleitung bestätigte Übergriffe des Militärs / Hungerstreik gegen Haftbedingungen

Mit einer Gehirnerschütterung ist der Bremer Buchhändler Ahmet Güler am vergangenen Donnerstag ins Krankenhaus in Ankara eingeliefert worden. Alle 50 politischen Gefangenen seiner Zelle waren zuvor von einem 150köpfigen Militärkommando überfallen worden war. Güler war im September 1988 auf einer Urlaubsreise in der Türkei verhaftet worden. Ihm wird „Fluchthilfe“ bei dem Gefägnisausbrauch von Kir

sehir vorgeworfen.

Ahmet Güler war bereits direkt nach seiner Verhaftung zwei Wochen lang schwer gefoltert worden. Sein Gerichtsverfahren wird bislang verschleppt, der nächste Verhandlungstermin soll am 15. März stattfinden. Nach dem Überfall am vergangenen Donnerstag haben die politischen Gefangenen in Ankara einen Hungerstreik begonnen, an dem sich auch Ahmet Güler beteiligt. Die

Gefängnis-Leitung hat die Mißhandlung der Häftlinge gegenüber Gülers Anwalt bestätigt. Auch in anderen türkischen Knästen gibt es Hungerstreiks gegen die Haftbedingungen.

Die Bremer FreundInnen von Ahmet Güler bitten um Protesttelegramme gegen die Übergriffe im Knast an die Gefängnis-Direktion Ankara Merkez Kapali Cezaevi, Müdürlügüne Ulucanlar, Ankara.

Ase

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