: U N V E R B R E M T Buh und nix gewußt
■ Wie der Bremer Theater-Umbau auf BILD gebaut wurde
Ausgerechnet die BILD-Zeitung. Ausgerechnet diese Vorreiterin dumpfester Kulturlosigkeit mußte als Dukument der Zeit für unserer Nachfahren in den Grundstein beim Theater-Umbaus feierlichst eingelassen werden, neben anderen Kostbarkeiten. (taz 9.3.) So hatte der Kunstsenator einweihend vorgetragen.
Wer hat die Idee ausgeheckt? Die zuständige Abteilung des Senators für Kunst war durch Dieter Lankenau vertreten. „Ich habe von hinten Buh gerufen“, entschuldigt der sich. Er habe von nix gewußt. Der Intendant des Bremer Theaters, Tobias Richter: „Das wußte ich nicht.“ Fünf Minuten vor der Grundsteinlegung muß aufgefallen sein, daß der Weser-Kurier, der für solche Zwecke gewöhnlich herhalten muß, an jenem Tag kein Dokument der Zeitgeschichte war. Der Architekt sei wohl losgerannt... „Machen kann man da nix“, sagt der Intendant.
Der Architekt Eickworth versteht den Kunstsenator überhaupt nicht: „Warum der Herr Franke von den Zeitungen, die wir eingelegt haben, nur BILD erwähnt hat, weiß ich nicht.“
K.W.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen