: Paritätisch inkompetent
■ Viertelparitätische Uni-Kommission hat Arbeit aufgenommen / Erster Streit um Zuständigkeiten
Den ersten Streit gab es gleich am Anfang der ersten Sitzung des neuen viertelparitätisch besetzten Uni-Gremiums, das sich die StudentInnen im Wintersemester erstreikt hatten. Während die StudentInnen am vergangenen Donnerstag die Drittmittelforschung im Industrie-Interesse diskutieren wollten, gehörte dieses Thema nach Meinung von Rektor Timm gar nicht in die Kompetenz der neuen Kommission. Als Kompromiß soll das Thema jetzt zwar beraten werden, ob hierzu aber auch Entscheidungen gefällt werden dürfen, blieb offen.
Je vier VertreterInnen der HochschullehrerInnen, der wissenschaftlichen und sonstigen MitarbeiterInnen und der StudentInnen sind in der neuen Kommission vertreten, deren Beschlüsse Uni-Rektor Timm persönlich übernehmen will, wie er den Streikenden versprach. Noch am letzten Tag vor den Semesterferien hatten die StudentInnen eine Arbeitsgruppe gewählt, die wie
derum die vierköpfige Vertretung für die Kommission bestimmte. Auch die anderen Delegationen waren vollständig vertreten, mit Ausnahme der ProfessorInnenriege sogar quotiert.
Auf Initiative der studentischen Mitglieder wurde in der ersten Sitzung beschlossen, die zugewiesenen aber noch nicht ausgeschriebenen Stellen für HochschullehrerInnen erneut in den Fachbereichen zu diskutieren. Darüber hinaus waren sich die VertreterInnen grundsätzlich einig, finanzielle Mittel für kritische und alternative Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen.
In den nächsten Sitzungen will sich die Kommission unter anderem mit der Verteilung von Überlastmitteln und mit Struktur und Entwicklung der Lehre befassen. Die StudentInnen hoffen, über die Arbeit in dem paritätischen Gremium den Hochschulentwicklungsplan aussetzen und andere inhaltliche Schwerpunkte durchsetzen zu können. om
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