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Ruth Hammerbacher-betr.: "Porträt von Ruth Hammerbacher", taz vom 8.3.89

betr.: „Porträt von Ruth Hammerbacher“, taz vom 8.3.89

(...) In der Grundtendenz sollen Zweifel an Ruths politischer Glaubwürdigkeit suggeriert werden. Nur zwei Beispiele mögen dies belegen. So wurde die sehr differenzierte Debatte in der Fraktion um den Antrag zur Amnestie von RAF-Mitgliedern zu diesem Zwecke versimpelt. Niemals umstritten war die Abschaffung des § 129 a. Weder bei Ruth noch bei uns, die wir den Antrag noch um den Punkt „Abschaffung der Isolationshaft“ erweitert wissen wollten. Umstritten war allein die Strategie mit der möglichst schnell humanitäre Hilfe für die Häftlinge erreicht werden könnte. Zu diesem Zwecke setzten wir dann auch noch ein Hearing der Fraktion durch.

Und noch eins: welche Figur Ruth auf einer der zahlreichen StudentInnenstreikversammlungen im Sommer '87 machte, wissen wir nicht - von der Fraktion war niemand dabei. Aber, wer macht schon immer eine „gute Figur“? Für die taz offenbar ausgerechnet die SPD, deren Fraktionschef Gerhard Schröder sich stets ganz hurtig an die Spitze jeder Bewegung stellen will, hier zum Beispiel mit der phantasievollen Dauerbrenner -Forderung nach dem Rücktritt des Kultusministers. Das praktische Engagement von Ruth dagegen, wie das Hereinschleusen von StudentInnen für Protestaktionen im Landtag oder auch ihr umgehend formulierter Antag zur Abschaffung der Studiengebühren, bleiben bei solch einseitiger Sichtweise parlamentarischer Kleinkram, über den sich die Kritiker erhaben fühlen.

Thea Dückert und Sonja A.Schreiner

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