: Wieder BaFöG-Zuschuß
Nach Wahlschlappen mehr für Studenten, Kinder und mehr Wohnungen ■ Mit dem KASSENSTURZ auf Du und Du
Bonn (ap) - Junge Eltern, Studenten und Erbauer von Mietwohnungen können im Wahljahr 1990 mit Vergünstigungen rechnen: Die Spitzen der Bonner Koalition haben sich nach Angaben von Teilnehmern in der Nacht zum Mittwoch geeinigt, den Erziehungsurlaub für Eltern von Kindern, die nach dem 1. Juli 1989 geboren werden, um drei auf 15 Monate und ein Jahr später um weitere drei Monate zu verlängern. Das Erziehungsgeld von weiterhin 600 Mark wird entsprechend länger gezahlt. Mit Beginn des Jahres 1992 soll das Kindergeld für das zweite Kind um 40 auf 140 Mark angehoben werden. Ferner verständigte sich die Koalition darauf, daß Familien und Alleinerziehende mit mindestens einem Kind bis zehn Jahre oder bei schweren Pflegefällen die Kosten einer „Familienhilfe“ steuerlich absetzen können.
Zur Studentenförderung verständigte sich die Koalition unter anderem darauf, das Bafög wieder zu bezuschussen, das bisher nur auf Darlehensbasis gewährt wird und nach dem Studium vollständig zurückgezahlt werden muß. In der Altersversorgung solcher Beamten, die aus einem Angestelltenverhältnis ins Beamtenverhältnis gewechselt sind, wurden frühere Sparbeschlüsse teilweise zurückgenommen und der anrechnungsfreie Teil der Renten auf die Pensionen von 20 auf 40 Prozent angehoben. Zum Wohnungsbau wurde vereinbart, daß beim Bau von Mietwohnungen in den ersten vier Jahren sieben Prozent und den weitere sechs Jahre fünf Prozent abgeschrieben werden können. Außerdem sollen die Mittel für den sozialen Wohnungsbau verbessert werden, daß vom kommenden Jahr an 70.000 zusätzliche Sozialwohnungen gebaut werden können. Innerhalb von drei Jahren sollen insgesamt eine Million Wohnungen zur Verfügung stehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen