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IWF: Vorbild für Kreditkonditionen

■ Interamerikanische Entwicklungsbank mit IWF-Vergabemodus

Berlin - Wieder mehr Kredite, dafür aber härtere Konditionen - auf diesen Kompromiß haben sich die USA und die lateinamerikanischen Länder gestern auf der Sitzung der Interamerikanischen Entwicklungsbank (IDB) in Amsterdam geeinigt. Über drei Jahre hatte Washington die Kapitalaufstockung der IDB blockiert, weshalb die Ausleihungen der Bank 1988 mit 1,68 Milliarden Dollar den niedrigsten Stand seit 1976 erreicht hatten. Dank der nun beschlossenen Aufstockung des Kapitals um 26,5 Milliarden Dollar soll die Kreditvergabe zwischen 1990 und 1993 um 22,5 Milliarden Dollar steigen.

Die USA konnten sich auf der Sitzung mit der Forderung durchsetzen, daß die Kredite nur nach den strengen Konditionen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank vergeben werden. Außerdem soll die IDB künftig ganze Wirtschaftssektoren unterstützen, anstatt wie bisher nur einzelne Projekte. Dies entspräche den neuerlich verstärkt vergebenen „Strukturanpassungskrediten“ der Weltbank. Im Gegensatz zu IWF und Weltbank ist die IDB mehrheitlich von den Nehmerländern dominiert. Die 25 lateinamerikanischen Mitgliedsländer haben zusammen 53,91 Prozent der Stimmen, während die USA nur 34,5 Prozent halten. Mitglieder mit geringeren Stimmanteilen sind neben der Bundesrepublik auch andere europäische Staaten. Die USA hatten in den vergangenen drei Jahren ihre Zustimmung zur Kapitalerhöhung stets von mehr Mitspracherechten bei der Darlehensvergabe sowie einer Reform der inneren Bankenstruktur abhängig gemacht.

Argentinien zahlt nicht

Der argentinische Notenbankpräsident Jose Luis Machinea hat am Sonntag erklärt, daß sein Land jegliche Schuldenrückzahlung bis zu den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 14.Mai einstellen will. Danach müsse der Wahlsieger über eine neue Schuldenstrategie verhandeln. Mit nahezu 59 Milliarden Dollar ist Argentinien das am dritthöchsten verschuldete Entwicklungsland.

Ulk

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