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Von Garlstedt nach Wien

■ 50 TeilnehmerInnen bei Abschluß-Auswertung der Garlstedt-Aktion / Panzer fuhren derweil ungehelligt

Was eigentlich als „offenes Forum zur Fortsetzung des Widerstands gegen die Panzertransporte“ in Garlstedt gedacht war, wurde gestern am späten Nachmittag zu einer Schluß-und Auswertungsveranstaltung. Während der erste Panzer-Zug längst Richtung Bayern unterwegs war, richteten sich die Hoffnungen der Garlstedter Friedensaktivistinnen bereits nach Wien, zu den dort bevorstehenden Abrüstungsverhandlungen.

Vor rund 50 TeilnehmerInnen bewertete der Sprecher der Bürgeraktion Garlstedter Heide, Wolfgang Barth, die Aktionen der vorangegangenen Nacht trotzdem als Erfolg. Der Charakter der US-Brigade in Garlstedt sei wieder ins Bewußtsein der Menschen gerückt worden. Mit Blick auf die Wiener Abrüstungsverhandlungen sagte Barth: „Noch nie ist der Termin zum Abzug der amerikanischen Division so günstig gewesen.“

Almut Finke, eine der beiden

Delegierten der Friedens Initiativen für die Wiener Verhandlungen, sprach vom „offensiven Charakter der Hells on Wheels“ und hoffte ebenfalls auf die Abrüstungsverhandlungen.

Ein zaghafter Versuch der Demonstrantinnen, das Panzer -Gleis erneut zu besetzen, war zuvor bereits von der Polizei verhindert worden. Als die Anwesenden Luftballons fliegen ließen, bildeten die Beamten vorsorglich eine schützende Menschenkette vor den Bahngleisen.

Die Frage, ob es in den nächsten Tagen weitere Protestaktionen geben wird, wurde gestern nicht beantwortet. Während der Veranstaltung wartete an der Verladerampe bereits ein weiterer mit US-Panzern beladener Zug auf die Abfahrt. Als er kurz nach sechs die Verladestelle an der B6 verließ, begleiteten ihn noch ein paar Pfiffe und Buh-Rufe. Das „Forum über die Forstsetzung des Widerstands“ hatte sich gerade aufgelöst.

oma

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