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U N V E R B R E M T Vertrauen

■ Vertraglich unser obrigkeitliches Vertrauen gestärkt

Solange eine Obrigkeit diesen Ehrentitel verdient, kann das Volk vertrauen: Seine Interessen liegen in guten Händen. Das war eigentlich schon immer so. Keinen Meter mehr Betonpiste, hat die Bremer Landesregierung jahrelang immer wieder gesagt. Warum müssen also die AnwohnerInnen des Bremer Flughafens wissen, was der Bürgermeister von Stuhr und der Bremer Senat in wochenlangen Verhandlungen ausgehandelt haben! So eine Sache verlangt Vertrauen, also Vertraulichkeit, der Vertrag muß ratifiziert sein, bevor und Krethi und Plethi mitreden will.

Der Vertrag stärkt ausdrücklich und vertragsgemäß das „Vertrauen der Bevölkerung in die Dauerhaftigkeit und Verläßlichkeit“ von Regierungs-Zusagen. Darin scheint ein Widerspruch zu liegen. Ungläubige könnten fragen: Wie soll ein Vertrag, der mir nicht bekannt ist, meine Vertrauen in die Verläßlichkeit von obrigkeitlichen Zusagen stärken? Merke: Eben darin liegt der Unterschied zwischen „Kontrolle“ und „Vertrauen“. Vertrauen setzt Nicht-Wissen voraus, sonst wäre es kein echtes Vertrauen. Also vertrauen wir der Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit von Beteuerungen unserer demokratisch gewählten Obrigkeit: „Kein Meter mehr Betonpiste“, hat sie uns seit Jahren ... Klaus Wolschne

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