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ANC lehnt Thatcher-Vorschlag ab

Nyanga/Berlin (afp/taz) - „Kein Land kann sich unter dem Druck des Terrorismus friedlich und konstruktiv entwickeln.“ Die Eiserne Lady machte am Mittwoch ihrem Namen alle Ehre, als sie nach einem Besuch der britischen Trainingslager Großbritanniens in der Nähe der simbabwischen Grenze zu Mosambik mit den Staatschefs von Simbabwe und Mosambik, Robert Mugabe und Joaquim Chissano, zusammentraf. Dem „brutalen Rebellenkrieg der Renamo gegen Mosambik“ müsse ein Ende gemacht werden. Deshalb werde ihre Regierung die britischen Trainingsprogramme für mosambikanische Truppen, die gegen die von Südafrika unterstützten Rebellen kämpfen, ausweiten. Thatcher nutzte die Gelegenheit, noch einmal darauf hinzuweisen, daß sie immer noch Sanktionen gegen das Apartheid-Regime ablehne. Allerdings käme für sie ein Besuch Südafrikas erst in Frage, wenn ANC-Chef Mandela freigelassen worden sei.

Der ANC scheint von Thatchers Initiative nicht sonderlich begeistert zu sein: Die exilierte Anti-Apartheidorganisation hat am Mittwoch den Vorschlag abgelehnt, im Austausch gegen die Freilassung Mandelas einen Gewaltverzicht zu erklären. Nach dem Verhalten der britischen Botschaft in Pretoria, wohin am Mittwoch sechs schwarze ehemalige Gefangene geflüchtet waren, hat die Organisation guten Grund, der britischen Regierungschefin zu mißtrauen: Wie ein Sprecher der britischen Vertretung bekanntgab, war den fünf Männern und der Frau mitgeteilt worden, daß sie nicht länger bleiben dürften. Mit ihrer Aktion wollten sie gegen die Beschränkung ihrer Aktivitäten protestieren, die ihnen nach ihrer Freilassung auferlegt worden war.

mf

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