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'Geo-Spezial‘ in der Türkei verboten

■ Türkische Vertriebsverantwortliche soll in den Knast / Landkarte mit der Bezeichnung „Kurdistan“ ist Stein des Anstoßes / Vorwurf der „Seperatismuspropaganda / 'Geo'-Redaktion empört

Hamburg/Istanbul (dpa/taz) - Ein 'Geo-Spezial‘ über die Türkei ist in der Türkei verboten worden. Die Redaktion des Blattes meinte am Dienstag in Hamburg zu den ihr vorliegenden Informationen über Import- und Vertriebsverbot des Magazins, man „kann es nicht glauben, daß der Nato -Partner und EG-Kandidat Türkei einen so eklatanten Verstoß gegen die Grundrechte der Pressefreiheit unternimmt“. Das Blatt war seit Februar dieses Jahres in der Türkei auf dem Markt. Die bereits verkauften Exemplare sollen wieder eingezogen werden.

Grund des Verbots ist nach einem Bericht des Bonner 'General-Anzeigers‘ der Abdruck einer „fünf mal sechs Zentimeter großen Landkarte zu einem Bericht über die Kurden, wobei das dazugehörige Wort Kurdistan und die dazugehörige rosarote Kennungsfarbe neben iranischen, irakischen, syrischen und sowjetischen Territorien weite Teile des türkischen Staatsgebietes einschließt“. Dies sei verbotene Separatismuspropaganda.

Die 'Geo'-Redaktion zeigte sich „überzeugt davon, daß die türkische Regierung die Entscheidung überprüft und rückgängig macht“. Nach den Informationen des 'General -Anzeigers‘ ist gegen die für den Vertrieb auch von 'Geo‘ verantwortliche Vertriebsleiterin der Wirtschaftszeitung 'Duenya‘ vor dem Staatssicherheitsgericht Anklage erhoben worden. Der Staatsanwalt fordere zwischen siebeneinhalb und 15 Jahren Haft.

Das Verbot des 'Geo'-Heftes ist kein Einzelfall. Bereits vor zwei Jahren war ein 'Merian'-Heft über die Türkei verboten worden - ebenfalls wegen kritischer Berichterstattung über die türkische Minderheitenproblematik. Der absurdeste Fall verbotenener Seperatismuspropaganda spielte sich vor einigen Jahren in Istanbul ab.

Die dortige Staatsanwaltschaft leitete gegen den Geschäftsführer des Lufthansa-Büros ein Verfahren ein, weil ein verstaubter Globus, der zu Dekorationszwecken im Schaufenster der Fluggesellschaft stand, ebenfalls den Schriftzug Kurdistan aufwies.

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