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Genau umgekehrt-betr.: "DVU-Kundgebung weitgehend verhindert", taz vom 3.4.89

betr.: „DVU-Kundgebung weitgehend verhindert“,

taz vom 3.4.89

(...) Wenn die taz schreibt, die DemonstrantInnen seien den NeofaschistInnen und ihrem „mobilisierenden Kalkül“ in die „Falle“ gegangen, bedeutet das doch letztlich, daß sie selbst dazu beigetragen hätten, daß die „rechtsradikale Rechnung“ aufgegangen sei. Vielmehr war es genau umgekehrt: Die DemonstrantInnen verhinderten ja gerade, daß diese „Rechnung aufging“, indem die NeofaschistInnen ihre Ziele nicht durchsetzen konnten.

NPD und DVU sind doch nur deshalb erlaubt, weil die Regierungen und Gerichte in diesem Land nicht aufhören, den neofaschistischen Charakter dieser Parteien zu bestreiten. Indem man die FaschistInnen zu zwar „Rechtsextremen“, aber immerhin „noch DemokratInnen“ stempelt, muß man ihnen entsprechend demokratische Rechte und Freiheiten für ihre neofaschistische Demagogie und AusländerInnenhetze einräumen. Daß die AntifaschistInnen diesen Standpunkt nicht teilen und auf ihrem Widerstandsrecht gegen faschistische Gefahren bestehen, ist ihr gutes Recht.

Einen anderen Weg als den der „DemonstrantInnen nach dem Muster vom vergangenen Wochenende“, das heißt mit lautstarken Parolen, Trillerpfeifen und fliegenden Eiern, gab es nicht, um diese faschistische Kundgebung zu verhindern. Deshalb muß dieser Weg auch entschieden unterstützt werden, was die DemonstrantInnen im Ruhrgebiet im Gegensatz zur taz sehr gut verstanden haben. Sich etwa von der „Gewalt“ der antifaschistischen DemonstrantInnen zu distanzieren und das Verbot aller faschistischen Parteien abzulehnen, wie es jetzt Teile der Grünen tun, bedeutet dagegen, der Ausbreitung der neofaschistischen Gefahr tatenlos zuzuschauen und vor dem Kampf dagegen zu kapitulieren.

Stefan Engel, Essen

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