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Guardia-Civil-Offizier erschossen ETA bekennt sich zu Briefbomben

Bilbao (afp) - Unbekannte haben am Mittwoch morgen im Baskenland einen Unteroffizier der spanischen Polizeitruppe Guardia Civil erschossen. Die Behörden vermuten hinter dem Anschlag die baskische Untergrundorganisation ETA, die vor wenigen Tagen ihren im Januar einseitig verkündeten Waffenstillstand für beendet erklärt hatte. Nach Angaben der Präfektur in Bilbao gaben zwei Jugendliche gegen 8.30 Uhr MESZ in der Ortschaft Las Arenas bei Bilbao in der baskischen Provinz Biscaya mehrere Schüsse auf den Beamten ab. Die ETA hat in der Nacht zum Mittwoch die Verantwortung für mehrere Briefbomben-Anschläge übernommen, die sich seit dem 9. April ereignet hatten. Am Mittwoch entschärfte die Polizei eine weitere Briefbombe, die diesmal an Justizminister Enrique Mugica gerichtet war. Die Organisation bekannte sich in der Nacht auch zu Anschlägen auf Eisenbahnverbindungen zwischen Madrid, Sevilla und Valencia. Mehrere Sprengsätze sollen auf den Eisenbahnstrecken versteckt sein. Sie sollen, wie die ETA in ihrem Kommunique mitteilte, das in der Nacht zum Mittwoch bei der nationalistischen Tageszeitung 'Egin‘ eintraf, zwischen Donnerstag und Samstag explodieren.

Die ETA machte erneut die spanische Regierung für den gebrochenen Waffenstillstand verantwortlich, da sie nicht die während der jüngsten Unterredungen in Algier geschlossenen Abkommen eingehalten habe. Man sei jedoch bereit, so das Kommunique, den Dialog in Algier wieder aufzunehmen, wenn die Regierung die vorbereitenden Verträge annehmen sollte. Diese sehen insbesondere die Erweiterung der ETA-Verhandlungsdelegation um drei Mitglieder vor, die gegenwärtig in Frankreich im Gefängnis sitzen.

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