piwik no script img

WAHNHOF

Ein erster wahnwitziger Schritt in Richtung der totalen Erlebnisbahnhöferei ist bereits unternommen worden von einem weiteren Professor der HdK (Heinzelmännchen durchs Krisengebiet), Ernest Berk sowie 50 ausführenden Jüngerkünstlern. Am 13. Mai 1989 soll aus dem Bahnhof Westend der Wahnhof Bestend werden. Aus dem Pressetext: „Unter dem Motto Eine abgefahrene Mitfahrgelegenheit zur Überwindung der Schwellenängste wird zwei Wochen lang gefeiert. Eine Erlebnisreise durch die Welten des Bahnhofs. (...) Sämtliche klassischen und modernen Künste von Malerei und Bildhauerei über Fotografie und Grafik, Film und Video, Klang und Objektinstallationen bis hin zu Musik und Theater, Dokumentation und Irritation wurden zu dem Thema Bahnhof bearbeitet. Und da der Wahnhof ein Erlebnisraum ist, mangelt es nicht an üppigen Dekorationen in Wort, Ton und Bild. Der Besucher wird sich in einer Atmosphäre von Geschwindigkeitsvisionen und Romantik, skurrilem Bahnhofsalltag und modernem Kunstgenuß wiederfinden. (...) Verbleiben wir mit bewegten und zug-igen Grüßen...“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen