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Franke: Es lohnt sich, „in die Aussiedler zu investieren“

Hamburg (dpa) - Die Aussiedler sind nach Ansicht des Präsidenten der Bundesanstalt für Arbeit, Heinrich Franke, mittel- und langfristig für Wirtschaft und Gesellschaft in der Bundesrepublik ein Gewinn. Aufgrund ihrer günstigen Altersstruktur könnten sie das Sozialsystem stützen und dabei helfen, den Arbeits- und Fachkräftebedarf zu decken, erklärte er in einem Interview. Deshalb müssen „wir heute in diese Menschen investieren“.

Die CSU wird nach den Worten ihres Vorsitzenden Theo Waigel in Bonn entschieden auf eine Änderung des deutsch-polnischen Rentenabkommens drängen. Es sei ein Skandal, wenn nach den Vereinbarungen beispielsweise ein polnischer General, der kein Aussiedler sei, bei einem Wechsel in die Bundesrepublik aus deutschen Kassen eine Rente erhalte. Weiter mahnte der CSU-Chef und künftige Bundesfinanzminister eine Korrektur des Fremdrentengesetzes von 1960 an, da danach in Einzelfällen Aussiedler eine höhere Rente beziehen könnten als bundesdeutsche Arbeitnehmer.

Aussiedler erhalten jedoch nach Angaben des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) keine höheren Renten als andere Versicherte. Nach einer Stichprobe des Rentenzugangs 1988 lägen die Renten bundesdeutscher Arbeiter bis zu 15 Prozent über denen von Aussiedlern in dieser Berufsgruppe, schreibt VDR-Direktor Rudolf Kolb in der Mainzer „Allgemeine Zeitung“.

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