: Hungerstreiks
■ Nunmehr 38 Gefangene für bessere Haftbedingungen im Hungerstreik / Besuchsverbot für Vollzugshelferin
Die Zahl der hungerstreikenden Gefangenen in den Berliner Haftanstalten ist seit dem vergangenen Wochenende von 24 auf 38 angewachsen - die beiden RAF-Gefangenen Goder und Rollnick nicht mitgerechnet.
In der Frauenhaftanstalt Plötzensee sind inzwischen 17 Insassinnen im Hungerstreik, 14 davon machen seit Montag einen auf drei Tage befristeten Warnhungerstreik. Gefordert wird unter anderem die selbstbestimmte Zusammenlegung sowie die Abschaffung der Postkontrolle. Justizsprecher Christoffel erklärte gestern plötzlich, daß auf die Forderungen der Frauen nicht eingegangen werde, und: „Veränderungen im Strafvollzug sind nicht durch Hungerstreiks zu erzwingen“. Der Justizsenat sei im Begriff, eine neue Justizpolitik zu entwerfen, aber bis diese umgesetzt werden könne, werde noch einige Zeit ins Land gehen. Vergangenen Freitag hatte es aus der Justizspressestelle noch geheißen, es werde geprüft, ob einzelne Forderungen erfüllt werden könnten. Im Tegeler Knast hungern noch 20 Gefangene hauptsächlich für bessere Haftbedingungen und die Erstellung von Vollzugsplänen. In der U-Haft Moabit hungert weiterhin ein Insasse.
Christoffel bestätigte auf Nachfrage, daß der Vollzugshelferin des Moabiter Insassen Matthias L. vor einer Woche die Vollzugshelferschaft entzogen wurde. Die Frau stehe im Verdacht Betäubungsmittel in die Anstalt eingebracht zu haben. Gegen Matthias L. und die Frau sei Strafanzeige erstattet worden. Die Vollzughelferin bestreitet den Vorwurf entschieden und kündigte eine Beschwerde bei der Strafvollstreckungskammer an.
plu
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