: Anschlag auf Hamburger Kaufhaus
Aktionen zur Unterstützung des Hungerstreiks der RAF in Hamburg / SPD-Büro besetzt und von der Polizei geräumt / Wasserschaden nach Brandanschlag auf ein Kaufhaus ■ Aus Hamburg Kai von Appen
Die Solidaritätsaktionen zur Unterstützung des Hungerstreiks der Gefangenen aus der RAF werden in Hamburg immer heftiger: Gestern morgen besetzten rund 50 Frauen aus dem „antiimperialistischen, antipatriarchalen Widerstand“ das Hamburger SPD-Büro und verlangten eine Stellungnahme der Partei zur Unterstützung der Forderung nach Zusammenlegung in Großgruppen. Nach ergebnislosen Verhandlungen mit SPD -Chefin Traute Müller räumte die Polizei das Gebäude und stellte die Personalien von zehn Frauen fest.
In der Nacht zum Mittwoch verübten Hungerstreik -UnterstützerInnen einen Brandanschlag auf das Kaufhaus „C&A“. Sie warfen eine Scheibe ein und zündeten einen Brandsatz. Es enstand erheblicher Wasserschaden durch des Einsetzen der Sprinkleranlage. „ZL sofort!“ sprühten die Unbekannten an die Rückwand des Gebäudes.
Bereits am Vortag war das Haus des Schriftsachverständigen Hans Ockelmann Ziel eines Anschlags. Auch hier hatten Unbekannte die Scheiben eingeworfen und dann im Gebäude übelriechende Buttersäure vergossen. Die Visitenkarte dort: „ZL sofort, du Schwein!“ Ockelmann war in der Vergangenheit in zahlreichen Staatsschutzverfahren als Sachverständiger tätig und unter anderem an der Verurteilung von Eva Haule und Andrea Sievering durch seine Gutachten maßgeblich beteiligt.
Am selben Tag hatten rund 80 AktivistInnen versucht, das CDU-Kreisbüro im Hamburger Stadtteil Altona zu besetzen und dort eine Pressekonferenz abzuhalten. Doch die Christdemokraten hatten zuvor ihre Räume verschlossen. Obwohl die Räume also nicht betreten werden konnten, stellte die CDU Strafantrag wegen Sachbeschädigung. Angeblich seien in der Geschäftsstelle Telefonkabel gekappt worden. Die Polizei nahm diese offensichtliche Falschmeldung auf, kesselte die Gruppe beim Abmarsch ein und löste eine Massenkeilerei aus. Resultat: 41 Festnahmen zur Personalienüberprüfung. Die Betroffenen wollen gegen die „CDU-Lüge“ vorgehen.
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