: Arbeitslosenstatistik wieder geschönt
Bonn (taz) - Die Arbeitslosenstatistik wird zur Zeit im Stile einer geheimen Staatsaktion frisiert. Diese Schlußfolgerung ziehen die Grünen im Bundestag aus einem ihnen vorliegenden Erlaß der Bundesanstalt für Arbeit, der nur „für den Dienstgebrauch“ bestimmt war. Der Erlaß dränge wieder einige zehntausend Arbeitslose aus der Statistik, behaupten die Grünen.
Vier Gruppen von Arbeitslosen werden darin aufgeführt: ältere Arbeitslose ab 58 Jahren, die Arbeitslosenunterstützung erhalten sollen und auch dann als „nichtarbeitssuchende Arbeitslose“ aus der Statitik gedrängt werden, wenn sie bereit sind, bestimmte Beschäftigungen anzunehmen; arbeitslose Ausländer, die bisher noch keine Arbeit gefunden haben, sind nach dem neuen Erlaß keine Arbeitslosen mehr; erwerbslose, die zweimal von ihnen als nicht zumutbar empfundene Arbeit abgelehnt haben, werden für die Dauer von drei Monaten ebenfalls statistisch nicht als arbeitslos erfaßt. Bei arbeitslosen Sozialhilfeempfängern soll im Einzelfall entschieden werden, ob sie als Arbeitslose oder „nichtarbeitslose Arbeitssuchende“ gezählt werden.
Ferdos Forudastan
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen