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Kirchenbesetzung und Spontandemonstration

Marburg (taz) - In einer Blitzaktion besetzten rund 40 MarburgerInnen am Dienstag morgen die Marburger Elisabethkirche, das historische Wahrzeichen der Universitätsstadt, um für die Zusammenlegung der hungerstreikenden Gefangenen zu demonstrieren. Auf Flugblättern und Transparenten informierten sie Passanten und KirchenbesucherInnen über den Zweck ihrer Aktion. In der Kirche waren ebenfalls Transparente angebracht und ein Büchertisch aufgestellt. Während die BesetzerInnen noch am Mittag immer wieder versuchten, mit Pfarrern und Gemeinderat über ihre Aktion zu diskutieren und einen möglichen Kompromiß auszuhandeln, ließen sich KirchenvertreterInnen auf kein Gespräch ein und benachrichtigten die Polizei, die gegen Nachmittag mit zahlreichen Einsatzwagen und Verstärkung durch den Bundesgrenzschutz eintraf. Sprecher der BesetzerInnen äußerten Unverständnis über die mangelnde Gesprächsbereitschaft seitens der Kirche, die sich mit den Worten eines ihrer Pfarrer: „Die Kirche ist nicht dazu da, Politik zu machen“ aus der Affäre zog. Daß diese Behauptung nicht zutrifft, sahen sie in dem Umstand erfüllt, daß er noch bis zu einem Jahr im „Hindenburgfreundeskreis“ seine Treffen unter anderem am in der Kirche befindlichen Grab des Reichspräsidenten abhielt. Nach dem Eintreffen der Polizei verließen die BesetzerInnen die Kirche und zogen in einer Spontandemonstration durch die Innenstadt.

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