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Eine alltägliche Geschichte

■ Frauen sollen bevorzugt gefördert werden, aber am Ende bekommt der männliche Bewerber die Stelle

Der Unistreik ist vorbei, der Alltag zieht wieder ein. Zu den wichtigsten Forderungen gehören Gleichstellung, Quotierung und die vorrangige Einstellung von Frauen. Sie werden inzwischen - teilweise - praktiziert. Betrachten wir nun den Fachbereich 21, Umwelttechnik an der TU. Hier erreichten die Studenten in ihrem Streik sogar mehr als an anderen Fachbereichen. Gemäß den Vereinbarungen zwischen Professoren und Studenten müssen Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt eingestellt werden. Aber die Umsetzung in die Realität sieht anders aus. Eine Stelle für eine wissenschaftliche Mitarbeiter im Fachgebiet Luftreinhaltung wurde im Februar ausgeschrieben. Unter anderem bewarb sich eine Frau, eine Chinesin. Sie wurde erst gar nicht zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Ihr Schwerpunktgebiet ist Luftreinhaltung, und sie kann sowohl praktische Erfahrungen als auch Lehrtätigkeiten nachweisen. Die Stelle aber soll nicht sie bekommen, sondern ein männlicher Mitbewerber. Auch der Protest der Studenten sowie die Einsprüche des Personalrats und der Hinweis auf die bessere Qualifikation der Frau halfen da nicht.

Stattdessen machen Aussprüche wie „Wir haben schon einen Chinesen am Institut, das reicht“ die Runde. Die Tür des zuständigen Professors wurde in der Nacht zum Mittwoch zugeklebt. Er war für eine Stellungnahme bislang nicht zu erreichen.

maer

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