piwik no script img

Mordrohung gegen Publizisten

Berlin (taz) - Der Frankfurter Buchautor und Fernsehjournalist Jürgen Roth wird von iranischen Fundamentalisten massiv bedroht. Als angeblicher „Kopf einer irakisch-zionistischen Verschwörung gegen die iranische Revolution“ wurde er auf einer Versammlung der„Union islamischer Studenten in Europa“ als Hauptfeind in der Bundesrepublik angegriffen. Nach Informationen von Roth hat ein Redner aus dem Iran während der Versammlung, die am letzten Freitag in Aachen stattgefunden hat, angekündigt, genaue Befehle aus Teheran, wie man gegen ihn vorgehen solle, seien schon unterwegs.

Roth führt diese Angriffe auf einen Fernsehfilm zurück, der vor zwei Wochen im WDR ausgestrahlt wurde. Darin hatte er berichtet, daß der Iran in ein Waffengeschäft verwickelt sei, bei dem die Mullahs einen Teil der geforderten Summe in Drogen beglichen hätten. Darüber hinaus hat Roth im letzten Jahr eine umfangreiche Recherche über den Waffenhandel im Golfkrieg veröffentlicht. Gegenüber der taz bestätigte Jürgen Roth jetzt, daß die Polizei „Schutzmaßnahmen“ ergriffen hätte, die auch seine Familie miteinschlössen. Im Unterschied zu früheren Morddrohungen, die bei ihm eingegangen waren, sind diesmal auch seine Tochter und seine Frau betroffen. Seine Tochter wurde bereits auf der Straße verfolgt und bedroht, „wenn ihr Vater nicht die Hände von diesen Sachen läßt“.

JG

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen