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Ungenutzt-betr.: "Grüne im Demo-Dauer-Clinch", "Ich kann die Breite nicht hertstellen", taz vom 26.4.89

betr.: „Grüne im Demo-Dauer-Clinch“, „Ich kann die Breite nicht herstellen“,

taz vom 26.4.89

Die Diskussion um die Hungerstreikdemo am 29.4. in Bonn zeigte einmal mehr, daß die Linke, wenn sie sich schon mal inhaltlich einig ist, Formalien sucht, um nicht gemeinsam auftreten zu müssen.

Es ist schon bezeichnend, wenn die Gruppen, die ein breites Spektrum ausmachen, ihre Unterstützung mit Hinweis auf ein zu eingegrenztes Spektrum zurückziehen. Inhaltlich steht ihrer Unterstützung nichts im Weg, aber die Angst, vor irgendeinen ominösen Karren gespannt zu werden sitzt tief.

(...) Mir ist nicht klar, seit wann die Grünen meinen, sich nach links abgrenzen zu müssen. Ich dacht immer, es sei ein sozialdemokratisches Privileg, eigene Inhalte zu vernachlässigen, sobald sie von radikaleren Gruppen unterstützt und propagiert werden.

Statt die Hungerstreikdemo zur Einigung gegen rechts zu nutzen, zanken sich die Bürgerlich-Linken wie kleine Kinder und spielen die beleidigte Leberwurst, weil ihnen Gruppen, die fortschrittlicher als sie selbst sind, nicht die Aufmerksamkeit schenken, die sie sich erwarten. Und dann ist der gestern noch selbst unterstützte Demoaufruf plötzlich die Sache einer radikalen Minderheit, mit der man nichts mehr zu tun hat.

Ich schlage Jusos, Grünen und sonstigen Unterstützungsverweigerern vor, selbst etwas auf die Beine zu stellen, dann brauchen sie sich nicht mehr von AktivistInnen zu distanzieren.

Lukas Hano, Berlin 61

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