: Aufgeschoben
■ Räumungsantrag für Oranienstraße 192 fehlt bislang
Obschon sie am Morgen von Kreuzbergs Bezirksbürgermeister König (SPD) zum Verlassen des Gebäudes aufgefordert wurden, sind die BesetzerInnen des Hauses Oranienstraße 192 noch nicht von der Polizei geräumt worden. Dies sollte auch gestern nicht mehr geschehen, hieß es bei der Polizei.
Der Grund: ein bislang fehlender Räumungsantrag der Eigentümergesellschaft des privaten Sanierungsträgers Gesa. Die Räumung sei geboten, weil die Wohnungen dringend für UmsetzmieterInnen gebraucht würden und Modernisierungsarbeiten bevorstehen, sagte Kreuzbergs Baustadträtin Eichstädt (AL). Einziges Hindernis für einen sofortigen Start der Umbauarbeiten sei ein Widerspruch der Sanierungsgesellschaft gegen die Festsetzung der Fördermittel im Gewerbebereich.
Der Räumung zuvor kamen gestern die BesetzerInnen des Bewag -Gebäudes in der Mariannenstraße 8. Als die Polizei nach einem Strafantrag plus Räumungsbegehren der Bewag vor Ort erschien, hatten die seit Montag nachmittag anwesenden Eindringlinge bereits die Flucht ergriffen.
Pläne des Bezirks und der Stadterneuerungsgesellschaft S.T.E.R.N., in dem Gebäude nach einem Ankauf ein Gesundheitszentrum unterzubringen, lassen sich nämlich wegen der Umbaukosten erst ab 1991 realisieren. Auch schleppen sich die Verhandlungen dahin, die wenigstens eine Zwischennutzung ermöglichten. Konkret schlug die S.T.E.R.N. -Gesellschaft dem Bezirksamt im März die sofortige Anmietung des 700 qm großen Erdgeschosses für einen „Verein MusikalischerAktion“ vor, der Kinder auf musischem Gebiet ausbildet.
thok
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