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Die fehlenden Söhne

■ Wie der Bundeswehrchef in Moskau Vertrauen bildet

Berlin (taz) - Was Hitlers Generälen verwehrt blieb, gelang dem Chef der bundesdeutschen Streitkräfte, Wellershof. Er schaffte es bis Moskau, um dort seinen Beitrag zu den vertrauensbildenden Maßnahmen des Westens zu leisten.

Vom übrigen Westen mißtrauisch beäugt , kletterte er in die bis dato höchst geheime MIG-29, den modernsten sowjetischen Abfangjäger und durfte als gelernter Seemann auch mal Panzer fahren. Wellershof zeigte sich höchst erfreut über Glasnost bei den russischen Streitkräften (für das, was er umsonst sehen durfte, hätte die CIA vor kurzem noch Millionen bezahlt), blieb selbst aber spröde. Vor der sowjetischen Militärakademie bezeichnete Wellershof eine atomwaffenfreie Welt als Illusion und mochte den Sowjets trotz ihres Charmes nicht glauben, daß sie ab jetzt nur noch defensiv denken.

Als abrüstungsbeitrag der Bundesrepublik hatte Wellershof nur die schwache Geburtenrate in deutschen Landen anzubieten. Der Umfang der Bundeswehr müsse wohl notgederungen um mindestens 10 Prozent reduziert werden, da die deutschen Mütter einfach zu wenig Söhne gebären.%%

JG

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